7 Gründe warum deine Samen nicht keimen und was du dagegen tun kannst!

7 Gründe warum deine Samen nicht keimen und was du dagegen tun kannst!

Du hast scheinbar alles richtig gemacht und bist mit Anzuchtschale und Anzuchttöpfen, Anzuchterde und Saatgut bestens ausgestattet. Trotzdem wollen die Samen einfach nicht aufgehen und weit und breit sind keine Keimlinge zu sehen. Woran kann das bloß liegen? Wir haben die 7 häufigsten Gründe, warum Samen nicht keimen, für dich gesammelt und zeigen dir in 5 einfachen Schritten, wie aus deinem Saatgut kräftige Keimlinge werden.

Hier gibt es nichts zu sehen - darum keimen Samen nicht

Wenn der Frühling vor der Tür steht und es draußen wieder wärmer wird, beginnt auch die Gartensaison. Die meisten Gemüsesorten und auch Sommerblumen müssen zuerst aus Samen gezogen werden, bevor sie ins Beet oder Freiland wandern können. Zudem wollen viele Hobbygärtner Ihre Pflanzen von Beginn an selbst aufziehen und nicht gleich zu Setzlingen greifen. Schließlich ist es ein ganz besonderes Gefühl, von Anfang an dabei zu sein.

Mit der Aussaat von Samen und der Anzucht von Keimlingen kannst du daher auch schon loslegen, wenn die Temperaturen draußen noch recht niedrig sind. Manchmal kann es jedoch passieren, dass die Samen trotz aller Bemühungen nicht aufgehen. Wenn auch du vergeblich auf die ersten Keimlinge wartest, solltest du dir folgende 7 Punkte genau ansehen, denn sie sind die häufigsten Gründe dafür, warum es in Anzuchtschalen und -töpfen verdächtig ruhig bleibt.

1. Das Saatgut ist zu alt

Ja, auch Saatgut hat ein Mindesthaltbarkeitsdatum. Je älter Saatgut wird, desto schwächer wird seine Keimfähigkeit. Wie lange Saatgut normalerweise keimfähig ist, zeigt dir diese Übersicht:

  • 1 Jahr: Zwiebel, Schnittlauch, Knoblauch, Pastinaken
  • 2 Jahre: Karotten
  • 3 Jahre: Sellerie, Fenchel, Spinat
  • 4 Jahre: Radieschen, Erbsen, Bohnen, Rettich, Feldsalat
  • 5 Jahre: Tomaten, Kohl, Kürbis, Gurken

Dass dein Saatgut nicht keimt, könnte also daran liegen, dass es einfach schon zu alt ist. Wirf doch einmal einen Blick auf die Verpackung, dort sollte ein Mindesthaltbarkeitsdatum angeben sein. Darüber hinaus kannst du auch einen einfachen Test machen, um zu sehen, ob dein Saatgut noch keimfähig ist: Nimm ein Stück feuchtes Küchenpapier, verteile ein paar Samen darauf und rolle es ein. Dann gibst du das eingerollte Papier in ein Säckchen aus Plastikfolie, in das du zuvor kleine Löcher gestochen hast. Bewahre das Ganze bei Zimmertemperatur auf und beobachte, ob sich innerhalb der angegebenen Zeit Keimlinge bilden. Wenn mehr als die Hälfte der Samen gekeimt sind, ist das Saatgut noch verwendbar. Zeigen sich weniger Keimlinge, solltest du es entsorgen und dir lieber neues holen.

2. Das Saatgut wurde falsch gelagert

Wurde das Saatgut die Wintermonate über falsch aufbewahrt, kann es zu Beginn der Pflanzsaison ebenfalls zu Problemen bei der Keimung kommen. Um das zu verhindern, solltest du Saatgut immer kühl und vor Licht geschützt lagern. Achte auf eine gute Luftzirkulation und verpacke dein Saatgut unbedingt luftdurchlässig, um Schimmelbildung vorzubeugen. Papiertüten sind ideal, Plastiktüten hingegen ein No-go. Ist dein Saatgut wirklich hundertprozentig durchgetrocknet, kannst du es auch in einem Schraubverschlussglas aufbewahren.

3. Es ist noch zu kalt

Nicht selten sind zu niedrige Bodentemperaturen daran schuld, dass Samen nicht keimen. Um auf Nummer sicher zu gehen, solltest du daher mit der Aussaat ins Freiland lieber sogar etwas länger warten als auf der Verpackung deines Saatguts angegeben. Ist der Boden dann schon deutlich wärmer, geht es mit der Keimung oft sogar noch schneller als erwartet. Ein weiterer Vorteil: Bei höheren Temperaturen werden die zarten Keimlinge auch nicht so schnell von Unkraut überwuchert wie bei niedrigeren.

4. Das falsche Substrat

Manchmal liegt es auch am falschen Substrat, wenn sich einfach keine Keimlinge zeigen wollen. Grundsätzlich sollte dieses locker und feinkrümelig mit einem eher niedrigen Nährstoffgehalt sein, um Saatgut optimal keimen zu lassen. Neben Kokosquelltabs und spezieller Anzuchterde kannst du auch selbst hergestellte Erde verwenden. Diese sollte aus je einem Teil gesiebter Gartenerde, gesiebtem Kompost sowie Sand bestehen. Auf gar keinen Fall geeignet ist schwere Erde mit einem hohen Lehmanteil, denn diese können junge Keimlinge nur sehr schwer durchdringen.

5. Die falsche Aussaat

Gerade bei Saatbändern und Saatscheiben aus Zellstoff kann bei der Aussaat einiges schief laufen. Zwar sollen diese Aussaathilfen die Aussaat vereinfachen, dabei gilt es aber einige wichtige Punkte zu beachten. So sollten Bänder und Scheiben nach dem Auslegen unbedingt gut durchfeuchtet werden. Erst dann darfst du sie mit Erde bedecken. Diese muss für einen optimalen Kontakt mit den Samen gut angedrückt und ebenfalls gut befeuchtet werden. Legst du die Erde hingegen nur locker über die Saatscheiben und -bänder, finden die zarten ersten Wurzeln keinen Halt.

6. Zu wenig Wasser

Wassermangel ist eine der häufigsten Ursachen für nicht keimendes Saatgut. Besonders nach der Aussaat und in der Keimphase solltest du unbedingt darauf achten, das Saatbett gut durchfeuchtet zu halten, damit die Samen quellen und austreiben können. In dieser Phase führt zu wenig Wasser unweigerlich dazu, dass die zarten Keimlinge absterben.

7. Die falsche Aussaattiefe

Grundsätzlich lässt sich Saatgut in Lichtkeimer und Dunkelkeimer einteilen. Während die einen Licht benötigen, um zu keimen, keimen die anderen nur im Dunkeln. Kleine Samen dürfen nur flach ausgesät und kaum mit Erde bedeckt werden, damit der Keimling den Weg an die Oberfläche schafft. Größere Samen müssen hingegen tiefer in die Erde. Das solltest du als Grundregel im Kopf behalten. An dieser kannst du dich orientieren, falls du keine Angaben zur richtigen Aussaattiefe vom Hersteller zur Hand hast.

Dein 5-Schritte-Plan zu kräftigen Keimlingen

Wenn du ein paar grundlegende Tipps befolgst, kannst du die Keimrate deines Saatgutes deutlich steigern und dich über zahlreiche kräftige Keimlinge freuen.

  1. Weiche Samen vor der Aussaat ein. Besonders hartschalige Samen solltest du vor der Aussaat einweichen oder, wenn möglich, sogar etwas mit Schleifpapier anrauen. So erleichterst du ihnen die Keimung.
  2. Verwende spezielle Anzuchterde oder Kokosfaser. Diese sind locker, wasserdurchlässig sowie nährstoffarm und bieten Samen nicht nur die idealen Bedingungen zum Keimen, sondern sorgen auch dafür, dass sich kräftige Wurzeln bilden. Da die Pflanzen später jedoch sehr wohl eine nährstoffreiche Umgebung benötigen, empfehlen wir dir, die untere Hälfte deiner Anzuchttöpfe mit Pflanzerde zu füllen und die obere mit Anzuchterde. Sind die Wurzeln der Pflanzen dann lang genug, reichen sie automatisch in die nährstoffreiche Pflanzerde hinein. Ganz wichtig: Feine Samen sollten höchstens mit der gleich großen bis doppelt so großen Menge Erde bedeckt werden, große Samenkörner hingegen mit der drei- bis viermal so großen Menge an Erde.
  3. Sorge für ausreichend Wärme und Luftfeuchtigkeit. Trockene Zimmerluft ist Gift für die Keimung. Abhilfe schaffen hier Mini-Gewächshäuser und Anzuchtkisten, die mit transparenten Deckeln ausgestattet sind und so für die idealen Keimungsbedingungen sorgen. Falls der Deckel nicht über Lüftungsöffnungen verfügt, solltest du ihn täglich für ein paar Minuten abnehmen, um durch Luftzirkulation Pilzerkrankungen vorzubeugen.
  4. Halte die Erde gut feucht. Regelmäßiges Wässern ist Pflicht, um Samen zum Keimen zu bringen. Verwende hierfür am besten einen Zerstäuber, damit die feinen Samen nicht aus dem Substrat ausgeschwemmt werden.
  5. Benutze eine Pflanzschnur. Bei der Aussaat direkt ins Freiland ist eine Pflanzschnur ein überaus nützliches Hilfsmittel, mit dem du sowohl die empfohlenen Reihenabstände als auch eine gerade Aussaatlinie einhalten kannst. So gelingt besonders die Aussaat von sehr feinem Saatgut deutlich einfacher.

Mit dem richtigen Know-how zum Anzuchtparadies

Fehler vermeiden und mit den richtigen Tricks arbeiten - so bringst du dein Saatgut garantiert zum Keimen. Mit unseren Tipps gehören traurig leere Anzuchtschalen und -töpfe der Vergangenheit an und du kannst dich über üppig wachsende Keimlinge freuen. Der richtige Zeitpunkt, das richtige Substrat, Wärme, Wasser und Licht lassen aus trockenen Samen saftige Pflanzen entstehen.

Nützliches rund um die Anzucht: