So kannst du Erdmandeln selbst anbauen

So kannst du Erdmandeln selbst anbauen

Alles über das Superfood Erdmandel

In ihrer ursprünglichen Heimat Nordafrika wird die Erdmandel schon seit vielen Jahrtausenden angebaut und als hochwertiger Ballaststofflieferant geschätzt. Inzwischen hat man auch hierzulande die Vorzüge dieser tollen Knolle entdeckt. Diese machen sie zu einem echten Superfood, das du ohne großen Aufwand selbst im Garten oder auf dem Balkon anbauen kannst. Hier erfährst du, worauf du dabei achten musst.

Das macht die Erdmandel so toll

Was in Nordafrika und Spanien schon seit langer Zeit bekannt ist, verbreitet sich auch bei uns immer mehr - die Erdmandel ist ein echtes Superfood! Dafür sorgt ihr hoher Gehalt an Ballast- und Mineralstoffen, leicht verdaulichen Proteinen sowie Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren. Zudem ist die Erdmandel glutenfrei und gilt als basisches Lebensmittel. Herz, was willst du mehr?

Die Erdmandel überzeugt aber nicht nur mit ihren tollen ernährungsphysiologischen Eigenschaften, sondern auch mit ihrem leicht süsslichen und angenehm nussigen Geschmack. Diesen entfaltet sie sowohl frisch als auch geröstet sowie zu Mehl verarbeitet. Und da die Erdmandel außer ihrem Namen und ihrem Geschmack weder mit Mandeln noch mit Nüssen etwas zu tun hat, eignet sie sich auch hervorragend für Nussallergiker.

Lass uns Erdmandeln anbauen!

Eine Pflanze mit so vielen tollen Eigenschaften sollte eigentlich in jedem Garten wachsen. Die gute Nachricht gleich vorweg: Erdmandeln gelten als überaus pflegeleicht und brauchen normalerweise nicht mehr als regelmäßiges Gießen und etwas Kompost beim Auspflanzen. Was sie jedoch gar nicht mögen ist Kälte, weshalb du unbedingt einen warmen und sonnigen Standort für sie wählen solltest. Der Boden sollte sandig und locker sein.

Wir haben die wichtigsten Schritte bei der Anzucht von Erdmandeln für dich zusammengefasst:

  • Weiche das Saatgut vor der Aussaat über Nacht in lauwarmes Wasser ein, um die Keimfähigkeit zu verbessern.
  • Pflanze das Saatgut rund 2 cm tief in die Erde ein und stelle die Anzuchttöpfe anschließend an einen Ort mit einer Temperatur von 20 bis 25°C.
  • Zeigen sich die ersten Keimlinge, solltest du die Töpfe an einen kühleren, jedoch auch hellen Ort umstellen.
  • Nach dem letzten Frost kannst du die Pflanzen ins Beet oder in Pflanzkübel setzen und nach draußen stellen. Hier ist die Gabe von etwas Kompost empfehlenswert. Aber Vorsicht: Um ein unkontrolliertes Ausbreiten der Erdmandel zu verhindern, solltest du das Beet beim Auspflanzen mit einer Wurzelsperre versehen.
  • Sind in der Nacht noch tiefere Temperaturen zu erwarten, empfehlen wir, die Pflanzen in Beet oder Pflanzkübel mit Vlies abzudecken.
  • Im Herbst solltest du das Beet mit einer Mulchschicht abdecken, dann können Erdmandeln einen milden Winter sogar im Beet überdauern und im Frühling wieder neu austreiben.

Und so kannst du Erdmandeln verarbeiten und genießen

Bei Erdmandeln werden - wie der Name bereits vermuten lässt - die unterirdisch wachsenden Knollen geerntet. Diese kannst du ab Oktober ausgraben und dann auf unterschiedliche Weise weiterverarbeiten.

  • Du kannst sie für einige Stunden einweichen und dann einfach roh genießen, sie wie Hülsenfrüchte trocknen, rösten, kochen oder vermahlen.
  • Grundsätzlich können Erdmandeln wie Nüsse verwendet werden, das heißt, sie eignen sich zum Beispiel pur als Knabberei, als Zutat zu Mehlspeisen und Gebäck, gemahlen als glutenfreies Mehl, als Zutat zu Müslis sowie sogar als Kaffeeersatz.
  • Auch als hochwertiger Zuckerersatz haben sich Erdmandeln bewährt. Wie du siehst, ist die Erdmandel ein echter Tausendsassa, der sicher auch in deiner Küche bald einen Fixplatz haben wird.

Wusstest du eigentlich, dass…

…die Erdmandel weder mit Mandeln noch mit Nüssen etwas zu tun hat? Daher eignet sie sich als idealer Nussersatz für Nussallergiker.

…die auch unter den Namen Chufa sowie Tigernuss bekannte und zur Familie der Sauergrasgewächse (Cyperaceae) zählende Erdmandel ursprünglich aus dem nördlichen Afrika stammt? Von dort aus verbreitete sie sich bis nach Spanien, wo sie vor allem in der Region rund um Valencia angebaut und verarbeitet wird. So zählt die süße Erdmandelmilch Horchata de Chufa zu einer regionalen Spezialität Valencias.

…sich die Erdmandel als Neophyt, der nach und nach einheimische Pflanzen verdrängt, von Südeuropa aus bis in die Niederlande ausgebreitet hat? Das kühlere Klima in nördlicheren europäischen Gefilden dämmt ihre Ausbreitung jedoch auf natürliche Weise ein.

…die Erdmandel nicht nur als hochwertiges Lebensmittel geschätzt, sondern als Hyperakkumulator, der Schwermetalle aufnimmt und einlagert, auch zur Phytosanierung belasteter Böden eingesetzt wird? Cool, oder?

Mit unseren Tipps sollte bei der Anzucht deiner Erdmandeln alles klappen. Wir wünschen dir viel Spaß und Erfolg dabei!