Viele Pflanzen bekennen auch im Winter blühend Farbe!

Auch gegen den Frost ist ein Kraut gewachsen – und nicht nur eins! Es gibt Sträucher und Blumen, die uns selbst in den dunkelsten und kältesten Monaten des Jahres mit ihren Blüten erfreuen. Und damit sind nicht die Eisblumen an alten Fenstern gemeint…

Eine der bekanntesten, weil auch zur Grabdekoration zu Allerheiligen gern eingesetzte Pflanze ist die Schneeheide, auch Winterheide oder Heidekraut (Calluna vulgaris) genannt. Ab November blüht sie weiß, rosa oder dunkelrot – ihre kleinen, dichtstehenden Blütenglöckchen begleiten uns bis in den Frühling hinein. 

Dann wäre da der Winterschneeball, der – Nomen est Omen – ab November / Dezember mitten im Winter in voller Blüte steht. Die weißen bis zartrosafarbenen Dolden riechen intensiv, weshalb der Winterschneeball auch den Namen Duftschneeball trägt.

Auch die Zaubernuss überrascht uns mit ihren kleinen gelben oder rosaroten Blüten mitten im Winter. Sobald die Sonne ein klein wenig scheint, wird sie von Sträuchern in geschützter Lage – z. B. an der Hausmauer – mit einem Meer an Blüten begrüßt.

Der Star jedes Winterbeets jedoch ist die Christrose (Helleborus niger), auch Schneerose genannt. Ab Dezember bis in den Februar hinein öffnet sie ihre strahlend weißen, teils auch rosafarbenen oder grünlichen großen Blütenkelche. Weil die zarten Pflanzen im Winter dem Frost trotzen, gelten sie seit alters her als Symbol der Hoffnung.

In der Natur kommt die Christrose häufig in Waldnähe, aber auch an Heckensäumen und auf Wiesen vor, oft in großen Massen – das zeigt schon, dass sie recht genügsam sind und ohne Pflege auskommen. Was die Christrose braucht, ist ein halbschattiger Platz, ein lehmhaltiger Boden und keine Störung – und schon blüht und wächst sie verlässlich viele Jahre lang.

Die Pflanzen schützensich mit einem besonderen Mechanismus vor Schäden durch Kälte: Sie können Wasser aus den Zellen in die Zwischenräume verlagern, um zu verhindern, dass das gefrierende Wasser die Zellen zum Platzen bringt. So hängen die Blütenköpfe und Blätter bei Frost wie welk nach unten, erholen sich aber, sobald die Temperaturen wieder steigen.

Eine wenig bekannte winterliche Schönheit ist der aus Ostasien stammende Winter-Jasmin (Jasminum nudiflorum). Seine leuchtend gelben Blüten, die ab Dezember erscheinen können, erinnern an Forsythien. Am besten entwickelt sich dieser aparte Winterblüher in geschützter, sonniger bis halbschattiger Lage. Die biegsamen grasgrünen Triebe lassen sich gut an Spalieren festbinden und können hoch klettern. 

Im Winter Farbe bekennt auch die Blüten-Skimmie (Skimmia japonica Rubella), ein hübscher Strauch, der auffallende rotbraune Blütenknospen in schönem Kontrast zu den immergrünen, glänzenden Blättern zeigt.

Und dann gibt es ja auch den Zierkohl (Brassica oleracea var. acephala), der seinen bunten Kopf den halben Winter lang aufrecht hält.