Warum Pflanzenkohle der Superstar im Garten ist

Warum Pflanzenkohle der Superstar im Garten ist

Klimaretter und Bodenverbesserer

Seit Jahrtausenden erprobt und jetzt neu entdeckt – mit Pflanzenkohle kannst du den Boden deines Gartens auf vollkommen natürlich Weise beleben und das gesunde Wachstum deiner Pflanzen unterstützen. Doch das ist noch lange nicht alles. Was du mit Pflanzenkohle sonst noch alles Tolles anstellen kannst, erfährst du im folgenden Artikel.

Was ist Pflanzenkohle?

Werden pflanzliche Ausgangsstoffe pyrolytisch - bei hohen Temperaturen und ohne Sauerstoff – verkohlt, entsteht Pflanzenkohle.

Pflanzenkohle selbst ist kein Dünger, sondern dank ihrer enorm großen Oberfläche sowie ihrer Porösität ein optimaler Nährstoffträger, der Lebensraum für wertvolle Mikroorganismen schafft und auf diese Weise die mikrobielle Belebung des Bodens fördert. Sie sollte daher niemals direkt auf den Boden aufgetragen oder in diesen eingebracht werden, sondern muss zuvor mit Nährstoffen aufgeladen und biologisch aktiviert werden.

Als Bodenverbesserer kann Pflanzenkohle zudem einen wichtigen Beitrag zur Kompensation von CO2-Emissionen leisten. Pflanzenkohle besteht so gut wie aus reinem Kohlenstoff, von dem mehr als 80 Prozent länger als 1000 Jahre im Boden stabil bleiben und von Pflanzen aus der Atmosphäre gezogenes CO2 langfristig im Boden speichern können. Somit stellt der Einsatz von Pflanzenkohle einen wertvollen Beitrag im Kampf gegen den Klimawandel dar.

Natürliche Bodenbelebung mit Pflanzenkohle

Pflanzenkohle wirkt wie ein Booster für die Erde deines Gartens, indem sie den perfekten Lebensraum für zahlreiche wichtige Mikroorganismen schafft, sodass diese sich rundum wohlfühlen und vermehren. Und das hat gleich mehrere Vorteile:

  • Der Boden speichert deutlich mehr Nährstoffe- Nährstoffe werden gespeichert und können nicht mehr verloren gehen.
  • Die Wasserspeicherfähigkeit des Bodens wird verbessert.
  • Organische Schadstoffe sowie Schwermetalle werden gebunden.
  • Dünger wirkt wesentlich effektiver.
  • Der Humusgehalt im Boden steigt an.
  • Die Bodenfruchtbarkeit verbessert sich deutlich.
  • Die Bodenstruktur verbessert sich, der Boden wird lockerer und besser durchlüftet.
  • Deine Pflanzen werden widerstandsfähiger gegen Schädlinge und Krankheiten.
  • Ernteerträge verbessern sich.
  • Das Pflanzenwachstum bleibt auch bei ungünstigen Wetterverhältnissen gesund.

Sandige sowie sehr feste, lehmige Böden profitieren ganz besonders von den tollen Eigenschaften der Pflanzenkohle, da sie deren Wasserspeicherfähigkeit verbessert und sie auflockert.

So wendest du Pflanzenkohle richtig an

Bevor du Pflanzenkohle ausbringst, musst du sie erst mit Nährstoffen und/oder Mikroorganismen aufladen. Und das geht so:

  • Aktiviere sie, indem du sie mit Bio-Dünger, selbst hergestellter Brennnesseljauche, Bokashi, Kompost oder Mist vermischt und ein bis zwei Monate ziehen lässt; so wird sie mit Nährstoffen aufgeladen.
  • Arbeite sie während des Kompostiervorgangs in das Kompostmaterial ein - so entsteht hochwertiges, der Terra Preta ähnliches Substrat.

Ist die Pflanzenkohle aktiviert, kannst du sie einfach in das Erdreich deines Beetes oder Gartens einarbeiten.

Wenn dir das zu lange dauert, kannst du alternativ auf den Bodenaktivator von Sonnenerde zurückgreifen. Bei diesem handelt es sich um stickstoff-aktivierte Pflanzenkohle, die sofort einsatzbereit und somit besonders praktisch ist.

Wichtig: Du solltest Pflanzenkohle niemals direkt anwenden!
Um ihre positive Wirkung zu entfalten, muss sich die Kohle erst mit Nährstoffen aufladen, was rund einen bis zwei Monate dauert. Bei falscher Anwendung kann es auch zum umgekehrten Effekt kommen – die Pflanzenkohle nimmt Nährstoffe und Wasser aus dem Boden auf und hemmt das Wachstum deiner Pflanzen.

Nicht nur im Beet der Star – das kann Pflanzenkohle sonst noch

Mit ihren tollen Eigenschaften ist Pflanzenkohle nicht nur im Beet der Superstar, sondern auch in vielen anderen Bereichen einsetzbar.

Pflanzenkohle im Kompost

Auch bei der Kompostierung hat Pflanzenkohle zahlreiche positive Eigenschaften gezeigt. Du kannst Pflanzenkohle immer wieder auf den Kompost streuen, um diese zu nutzen.

  • Der Zusatz von 10 bis 20 Prozent Pflanzenkohle kann den Nährstoffverlust bei der Kompostierung um bis zu 50 Prozent reduzieren.
  • Schon der Zusatz von 5 Prozent Pflanzenkohle reduziert unangenehme Gerüche auf ein Minimum.
  • Der Zusatz von Pflanzenkohle sorgt für einen sehr intensiven Geruch nach Walderde.
  • Mit Pflanzenkohle hergestellter Kompost zeigt bereits im ersten Jahr deutlich wachstumsfördernde Eigenschaften bei Schwachzehrern wie Bohnen, Erbsen und Karotten; bei Starkzehrern zeigen sich ab dem zweiten Jahr positive Effekte.
  • Die dauerhafte Behandlung des Bodens mit so hergestelltem Kompost führt zum Terra-Preta-Effekt und von Jahr zu Jahr zu besserem Boden.

Bokashi-Herstellung mit Pflanzenkohle

Auch bei der Bokashi-Herstellung kann dir Pflanzenkohle nützliche Dienste erweisen und den von dir produzierten Dünger noch hochwertiger machen.

  • Der Stickstoffverlust kann bei der Fermentierung gänzlich reduziert werden.
  • Milchsäurebakterien reichern sich an der Pflanzenkohle an und sind somit nach der Anwendung noch längere Zeit wirksam.

Für diese Effekte solltest du deinem Bokashi rund 10 Prozent Pflanzenkohle beimengen.

Stallmist-Aufbereitung mit Pflanzenkohle

Pflanzenkohle kann einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung des Stallklimas leisten und so für eine besonders gesunde Umgebung sorgen. Besonders empfehlenswert ist eine Kombination mit Gesteinsmehl für die nötige Zuführung von Mineralstoffen und Spurenelementen.

  • Nährstoffe und Gerüche können effektiv gebunden werden.
  • Die Verrottung von Mist wird gefördert.
  • Der Humusaufbau im Feld wird unterstützt.
  • Die Kombination aus Pflanzenkohle und Gesteinsmehl verbessert die mikrobiologische Zusammensetzung des Bodens.

So stellst du Pflanzenkohle selbst her

Du kannst Pflanzenkohle mit geringem Aufwand aus organischen Gartenabfällen wie Holzschnitt selbst herstellen und so einen weiteren Schritt in der Kreislaufwirtschaft deines Gartens setzen.

  1. Sammle organische Gartenabfälle wie abgeschnittene Äste und Zweige; diese sollten einen ähnlichen Durchmesser haben und trocken sein.
  2. Gib diese in ein großes, feuerfestes Gefäß oder in eine Erdkuhle und entzünde es.
  3. Sobald eine weiße Ascheschicht erkennbar ist, solltest du neues Brennmaterial nachlegen, sodass die nun bedeckte Schicht unter Ausschluss von Sauerstoff verkohlt.
  4. Ist die gewünschte Menge an Pflanzenkohle erreicht, lösche das Feuer mit viel Wasser ab.
  5. Wenn alles abgekühlt ist, kannst du die Pflanzenkohle herausnehmen.
  6. Um eine möglichst große Oberfläche der Pflanzenkohle zu erreichen, solltest du diese nun noch zerkleinern.

Mit Pflanzenkohle kannst du das Beste aus deinem Garten herausholen und schwierige Böden in fruchtbares Substrat verwandeln sowie einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz leisten.
Wir wünschen dir viel Erfolg und jede Menge Spaß im Garten!

  • Sonnenerde – Pflanzenkohle selbst herstellen mit der Grubenmethode

  • Sonnenerde – Bio-Pflanzenkohle Herstellung