In milden Wintern hat der Gartenliebhaber immer etwas zu tun!

Es ist Jänner und vielerorts hat es in der Sonne bis zu 12 Grad plus. Da kann kein Gartenliebhaber still sitzen, es zieht uns hinaus ins Freie – doch was außer Planen kann man jetzt mitten im Winter tun? 

Nun, zum Beispiel kann man zurzeit Rankengitter und Kletterbögen für die Rosen erneuern. Jetzt, wo die Königin der Blumen blätterlos da steht, zieht man vorsichtig alle Ranken von den Gittern und Bögen – am besten zu Zweit, damit kein Trieb verletzt wird.
Extrem widerspenstige Auswüchse dürfen dabei schon auch einmal zurück geschnitten werden – aber Achtung! Wild- und Kletterrosen blühen nur an den Vorjahrestrieben! Und alle anderen Rosen sollten erst im Frühling gekürt werden – am besten dann, wenn die Forsythien blühen.

Ist der Boden nicht gefroren, können jetzt auch noch gut Frühlingsblumenknollen wie Narzissen und Co in die Erde gesteckt werden (die gibt es jetzt manchmal nämlich extrem günstig zu kaufen!). Wichtig dabei ist, die Erde nachher gut festzutreten und eventuell Reisig darüber zu legen, damit der nächste Frost nicht zu ihnen eindringen kann.

Kaltkeimer: Für Astilbe, Christrose, Eisenhut, Schlüsselblumen, Veilchen, aber auch für Bärlauch und Trollblumen (Trollius europaeus ) ist jetzt außerdem die ideale Zeit, ausgesät zu werden: Dazu gibt man die Samen in einen Topf mit Aussaaterde und stellt die Gefäße an einem windstillen Platz an der Hausmauer oder in einem gerade frostfreien Gewächshaus auf. Nach etwa zwei Wochen in der Kälte draußen, holt man die Töpfe hinein und stellt sie an einer hellen Stelle auf. Hält man sie schön feucht und gelichmäßig warm, werden sie nach ein paar Wochen zu keimen beginnen. Diese Pflanzen müssen nämlich eine Frostphase durchmachen (ein bis acht Grad Celsius), bevor sie sich dazu entschließen, das eine oder andere Köpfchen aus der Erde zu strecken…

Was man ebenfalls nur jetzt machen kann: Man kann sich seinen Garten näher anschauen, um eventuelle Kleinklimazonen zu erkennen. Wo ist die Erde am wärmsten (wo ist der Schnee, falls vorhanden, am schnellsten weg – wo bleibt er bis lange ins Frühjahr liegen)? Es ist anzunehmen, dass sonnige Plätze eher trocken sind, weshalb diese Plätze besonders für wärmeliebende Stauden wie Lavendel, aber auch Katzenminze geeignet sind.

An jenen Stellen, wo Schnee und Raureif lange liegen bleiben, ist es meist das ganze Jahr über schattig oder halbschattig (und oft auch feucht). Was spricht dagegen, sich jetzt im Jänner über passende Bepflanzungen zu informieren (z. B. über eine schöne Schattenblumen-Mischung) und sich so bereits jetzt Gusto auf die wärmere Jahreszeit im Garten zu machen! Und sich ganz nebenbei auch gleich zu überlegen, ob die Gartenmöbel aus dem letzten Jahr nicht vielleicht auch mit erneuert werden sollten.…!