Pflanzen ganz natürlich schützen

Pflanzen ganz natürlich schützen

Es gibt sehr viele Jauchen und Kräuterpräparate, die die Abwehrkräfte von Gartenpflanzen stärken bzw. sogar direkt gegen Schädlinge und Krankheiten wirken können. Es gibt also sozusagen für jedes pflanzliche Gebrechen ein entsprechendes Kraut, das du einsetzen kannst.

Ist man neu beim Thema natürlicher Pflanzenschutz, ist man manchmal aber ob der schieren Vielfalt förmlich erschlagen. Deshalb versuchen wir hier ein bisschen Licht auf die Sache zu werfen.

Begriffsbestimmung

Bei natürlichen Pflanzenschutzmitteln gibt es viele Bezeichnungen, ob es nun Auszug, Brühe, Jauche oder Tee genannt wird. Es ist zunächst deshalb sehr wichtig zu wissen, was wie hergestellt wird und wie es wirkt. Schauen wir uns also den Unterschied zwischen Auszügen und Brühen genauer an:

Auszüge: Auszüge werden mit Kaltwasser hergestellt. Dafür rührst du zerkleinerte Kräuter in kaltes Regenwasser ein und lässt die Mischung über Nacht stehen. Den Auszug kannst du am nächsten Morgen direkt verwenden, sobald du die Kräuterreste abgesiebt hast.

Brühen: Diese stellst du her, indem du zerkleinerte Pflanzen rund 24 Stunden lang in Regenwasser einweichst und danach die Mischung für 30 Minuten lang kochst. Nach dem Abkühlen siebst du die Pflanzenreste ab und verwendest die Brühe so schnell wie möglich.

Brühen und Jauchen stärken die Pflanzen indirekt. Dank der enthaltenen Mineralstoffe werden Pflanzen widerstandsfähiger gegen viele Krankheiten. Bei manchen Kräutern entstehen sogar antibiotische Wirkstoffe, die dann auf der Pflanze z. B. gegen Schädlinge oder Pilze wirken können. Je nach Kräuterextrakt kann man es direkt auf die Blätter sprühen oder auf die Wurzeln gießen.

Ganz wichtig: Kräuterpräparate musst du regelmäßig und frühzeitig einsetzen, damit sie wirken.

Schauen wir uns nun ein paar Pflanzenextrakte genauer an:

  • Ackerschachtelhalm/Zinnkraut: ein gefürchtetes Unkraut im Garten, ist es zur Pflanzenstärkung wunderbar geeignet. Nimm einen Kilo gehacktes Zinnkraut pro zehn Liter Wasser und stelle daraus eine Brühe her. Ist die Brühe fertig, kannst du sie fünffach verdünnt alle zwei Wochen auf die Blätter sprühen, um gegen Blattkrankheiten vorzubeugen.
  • Beinwell-Jauche: Setze ein Kilo frische Blätter auf zehn Liter Wasser an. Diese Jauche kannst du dann in zehnfacher Verdünnung im Wurzelbereich ausbringen. Sie ist vor allem für kaliumbedürftige Pflanzen (Tomaten, Kartoffeln) gut.
  • Große Brennnessel: Mit Brennesseljauche kannst du alle Gartenpflanzen widerstandsfähiger machen. Für die Jauche brauchst du zehn Liter Wasser und einen Kilo Brennessel. In zehnfacher Verdünnung kannst du sie dann im Wurzelbereich ausbringen. Du kannst die Jauche auch direkt auf die Pflanzen sprühen, dann musst du sie aber vierzig- bis fünfzigfach verdünnen.
  • Ein Auszug aus Brennesseln kann außerdem gegen Blattläuse wirken, das ist jedoch umstritten. Wichtig ist, dass der Auszug nicht länger als zwölf Stunden steht und anschließend sofort unverdünnt gespritzt wird.
  • Rainfarn: Hier nutzt du 500 Gramm auf zehn Liter und stellt damit eine Brühe her. Diese wird dann mit der doppelten Menge Regenwasser verdünnt und soll gegen Schädlinge bei Erdbeeren, Himbeeren und Brombeeren helfen.
  • Wermut: Als Jauche wirkt Wermut gegen verschiedene Schädlinge und Krankheiten. Das Präparat setzt du für zehn Liter Wasser mit 300 Gramm frischen Blättern an. Dann spritzt du die gefilterte Jauche im Frühling unverdünnt auf die Blätter gegen Blattläuse, Rostpilze und Ameisen.
  • Wurmfarn & Adlerfarn: Diese eignen sich wunderbar zur Herstellung einer Jauche für die Winterspritzung (ein Kilo Blätter auf zehn Liter Wasser). Die unverdünnte Lösung wirkt gegen Läuse gut und soll auch gegen Rost auf Bäumen, Sträuchern und Co. dienen.
  • Zwiebeln & Knoblauch: 500 Gramm gehackte Zwiebeln und/oder Knoblauch setzt du mit 10 Litern Wasser an und kannst Pflanzen dann damit fünffach verdünnt gießen.