Retten wir die Bienen

Die Bienen haben Probleme. In den letzten Jahrzehnten geschahen viele Dinge, die ihnen das Leben schwerer gemacht haben. Dazu gehört etwa die moderne Landwirtschaft, aber auch die aus Asien eingeschleppte Varroamilbe. So vielfältig die Gründe auch sind, der gemeinsame Nenner ist stets der Mensch.

Einfache Lösungen gibt es leider keine, zu komplex sind die Probleme und Auswirkungen. Der Gesundheitszustand der europäischen Bienen - nicht nur der Honigbienen, sondern auch der Wildbienen - ist jedenfalls besorgniserregend.

Die Gründe

Vor allem drei große Problemfelder setzen den Bienen zu.

  1. Varroamilbe - Vor etwas mehr als 50 Jahren wurde dieser Parasit aus Asien eingeschleppt. Die Milbe lebt in den Bienenstöcken der Honigbienen und vermehrt sich dort rasend schnell. Wegen der Varroa kann die Honigbiene heute ohne den Menschen gar nicht mehr überleben. Greifen die Imker nicht aktiv ein und behandeln die Bienenvölker gegen die Milbe, kollabiert das Volk nach spätestens vier Jahren. Ausgerottet kann die Varroa leider nicht werden, nur ihr Bestand kann verringert werden.
  2. Schädlingsgifte - Pestizide sind heute ein fixer Bestandteil der industriellen Landwirtschaft, um Schädlinge zu bekämpfen. Weil Schädlinge aber auch Insekten sind, haben diese Mittel Auswirkungen auf Bienen. Zu diesem Thema gibt es seit Jahren heftige Diskussionen in der EU und zwischen Imkern, Landwirten und der Industrie.
    Wie schädlich die Mittel wirklich für Bienen sind, ist immer noch nicht klar. Sicher ist aber, dass die Honigbiene davon in Mitleidenschaft gezogen wird, selbst wenn das Gift sie nicht tötet.
  3. Moderne Landwirtschaft - Durch Monokulturen geht den Bienen die Nahrung aus, denn eine Pflanze blüht immer nur ein paar Wochen im Jahr. Je weniger Vielfalt, desto längere Perioden ohne Nahrung gibt es. Viele Bienenvölker verhungern.

Gefährdete Wildbienen

Die Wildbienen werden im Gegensatz zur Honigbiene in den Medien oft nicht beachtet. Wo bei letzterer im Notfall der Imker nocht eingreifen kann, sterben die Wildbienen einfach. Es gibt immer weniger naturbelassene Wiesen und damit Lebensraum für sie. Dazu kommen noch die Pestizide. In Mitteleuropa gelten heute rund 50 % aller Wildbienenarten als gefährdet!

Die Bienen schützen

Jeder Mensch kann aber etwas tun, um den Bienen das Leben leichter zu machen. Hier sind unsere Tipps dafür:

  • Verschiedene Blumen sähen - Mit der richtigen Pflanzenkombination im Garten oder am Balkon kann man Bienen das ganze Jahr über Nahrung anbieten. Die Devise dabei lautet: Je mehr Vielfalt, desto besser.
  • Wiese statt Rasen - Weil auf einem Rasen nichts blüht, finden Bienen dort auch keine Nahrung. Lassen Sie es also sprießen, düngen Sie nicht und mähen Sie maximal zwei Mal im Jahr.
  • Nistplätze schaffen - mit dem Lebensraum gehen den Wildbienen auch die Nistplätze aus. Ein Bienenhotel oder einfach ein Sandhaufen, bei dem alle zwei Jahre die Vegetation entfernt wird, sind ideal. Sie können im Winter auch abgestorbene Pflanzenstängel stehen lassen. Viele Wildbienenarten nisten darin.

In diesem Sinne: Aktiver Bienenschutz ist nicht schwer und nur wenig Aufwand - für viele Bienen kann er aber den entscheidenden Unterschied machen. Tun wir etwas dafür.